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Die ersten Simulationen auf der molekularen Ebene wurden mit Gittermodellen
durchgeführt. Die Spins, die kleinere Domänen von Molekülen mit gleicher
Orientierung darstellen, werden dabei auf ein Gitter verteilt und interagieren
miteinander mit einen Potential, wie zum Beispiel dem nach Lebwohl-Lasher
Ui, j =
P2(cos
)[30,31], das eigentlich die
mikroskopische Variante des Maier-Saupe Potentials [32,33,34] aus der
Kontinuumtheorie ist, und dass einen Übergang
isotropisch-nematisch darstellt. Wegen seiner einfachen Form wurden viele
umfangreiche Studien mit diesem Potential durchgeführt, wie z.B.
Phasenübergänge [35,36], Grenzflächen [37,38], elastische
[39] und optische Eigenschaften [40] usw.
Es gibt auch viele Experimente mit harten Potentialen (Ellipsoiden,
Sphärozylindern, Plättchen etc.) [4,5,6,7,8], doch ein
weiches Modell ist nützlicher, weil es neben einer kurz reichenden Abstossung
noch einen weitreichenden Anziehungsanteil hat. Ein seit längerer Zeit
bekanntes Modell für die isotropen Moleküle ist das Lennard-Jones Potential
[41,42]:
das eine Wechselwirkung zwischen zwei Kugeln darstellt und
somit für Argon ideal ist. Im Jahr 1972 entwarfen B.J.Berne und P.Pechukas
[43] das sogenannte 'Gaussian Overlap Potential'. Das war eigentlich ein
modifiziertes Lennard-Jones Potential, mit dem man längliche (ellipsoidische)
Moleküle darstellen konnte. J.G.Gay und B.J.Berne verbesserten es neun Jahre
später [44] und erst Ende der Achtzigerjahre führte G.R.Luckhurst
mehrere genaue Untersuchungen durch [45,46].
Das Gay-Berne Potential hat die Form [43,44]:
wobei
und
die Einheitsvektoren in
der Richtung der Moleküle i und j sind,
=
ist der intermolekulare Vektor (Abbildung 2.2 auf Seite
).
(
,
,
) ist gegeben durch:
(
,
,
) bestimmt die
Tiefe des Potentials:
wobei
(
,
) und
(
,
,
)
seine Parameter sind:
ist der Anisotropie - Parameter des Durchmessers:
= ,
|
(2.7) |
ist der Anisotropie - Parameter der Potentialtiefe:
= .
|
(2.8) |
Mit der Parametrisierung des Potentials haben sich mehrere Forscher
beschäftigt [46,47,48,49], besonders hinsichtlich der Parameter
und
. Es hat sich erwiesen, dass die günstigste Kombination für
FK lautet [50]:
= 2, = 1, = 3,tex2html_image_mark>#tex2html_wrap_indisplay9818# = ,
|
(2.9) |
was auch uns als Grundlage diente. Wegen der Einfachheit bezeichnen wir den
Quotient
/
nur mit
und ebenso
/
mit
. Die oben angeführte Parametrisierung
ergibt ein reiches Phasendiagramm (Abbildung 2.2 auf Seite
) von der isotropischen über die nematische bis zur
smektischen Phase [50,51].
Abbildung:
Richtung der Moleküle und der intermolekulare Vektor.
 |
Abbildung:
GB-Potential für den Reinstoff der Länge 3 (
= 3).
 |
Abbildung:
GB-Phasendiagramm für den Reinstoff der Länge 3 (
= 3)
[50].
 |
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Renato Lukac
2000-01-02