In Realität ist es einfacher die Temperatur zu kontrollieren als die
Dichte. Auch die Experimentallisten sind oft an Abhängigkeit bestimmter
physikalischer Eigenschaft von der Temperatur interessiert. Daher wurden auch
die Simulationen durchgeführt, die den Kühlungsprozess der äquimolaren
Mischungen darstellten. Als Ausgangspunkt wurden die Zwischenergebnisse der
Kompression bei der Temperatur T=1.25 benutzt.
Wir haben die Systeme mit den Dichten =0.43, 0.44, 0.45, 0.46, 0.47,
0.48, 0.49 und 0.50 ab der Temperatur T=1.25 mit dem Schritt dT=-0.0001 und
200 MC-Thermalisierungen zwischen den Schritten so lange gekühlt, bis ein
Übergang in der Orientierungsordnung der Referenzteilchen verzeichnet wurde.
Die Strukturen bei den Dichten 0.47, 0.48, 0.49 und 0.50 wurden bis der
Temperatur cca. 0.7 gekühlt, die Strukturen bei den Dichten 0.45 und 0.46 bis
cca. T=0.6, die Strukturen bei den Dichten 0.43 und 0.44 unter cca. T=0.5.
Anfangs, bei der Temperatur 1.25, waren die Strukturen bis zur Dichte 0.48 in
der isotropischen Phase. Nur bei den Strukturen der Dichten 0.49 und 0.50 waren
schon kleinere Domänen geformt. Die Kühlung entlang vergrösserten sich die
Raum- und Orientierungs-Ordnung.
Weil der Prozess der Kühlung von den Systemen bei begriffenen Dichten ähnlich
war, werden wir uns bei der Visualisierung und bei den Korrelationen nur auf
das System bei der Dichte 0.48 begrenzen. Der Direktor nahm anfangs bei der
Temperatur 1.25 die Richtung
= (- 0.61, - 0.17, 0.78) ein (Abbildung
4.18(a) auf Seite
). Bis zur
Temperatur 1.2 bildeten sich nur einzelne kleinere Domänen. Das System war in
der isotropischen Phase. Weitere Kühlung verursachte die Bildung von
grösseren Domänen, was auf eine nematische Phase hindeutet. Die globale
Richtung änderte sich bei der Temperatur 1.10 nicht wesentlich:
= (0.52, - 0.25, 0.82). Es wurden in dem Intervall von T=1.15 bis T=1.05
wechselweise, wie bei der Kompression, fünf Schichten gebildet (Abbildung
4.18(b) auf Seite
). Mit weiterer
Kühlung bis zur Temperatur 0.95 wurden vor allem die Teilchen innerhalb der
Schichten geordnet (Abbildung 4.18(c) auf Seite
). Der Direktor erhielt dabei die Richtung
= (- 0.55, - 0.25, 0.79). Der Visualisierung nach erinnert das Benehmen der
Teilchen bei der Kühlung an die Kompression: in der
isotropischen Phase werden zuerst Domänen gebildet, die sich dann global in
eine nematische Phase koordinieren. Danach organisieren sich die Domänen in
die smektischen Schichten und schliesslich nimmt noch die Raumordnung innerhalb
der Schichten zu.
Einen mehr quantitativen Einblick in die Entwicklung die Kühlung entlang
bieten die Korrelationsfunktionen. Es werden nur die Graphen für die
Paarkorrelationsfunktionen für die Referenzteilchen (g[1](r), gl[1](r)
und gt[1](r)) an der linken Seite und die entsprechende Graphen für die
kürzeren Teilchen (g[2](r), gl[2](r) und gt[2](r)) an der rechten
Seite vorgestellt.
Für die Referenzteilchen wurde die Kühlung entlang alle Amplituden für die
Paarkorrelationsfunktionen g[1](r) immer ausgeprägter. Bei der Temperatur
0.90 findet die erste Amplitude bei r=1.11 statt und beträgt 5.64 (Abbildung
4.19(a) auf Seite ). Die verbliebenen
Amplituden bei T=0.90 sind:
A2(1.96, 1.48),
A3(2.21, 1.31),
A4(3.01, 1.41),
A5(3.38, 1.08),
A6(3.97, 1.46) usw. Die erste Amplitude
findet bei allen begriffenen Temperaturen bei r=1.11 statt. Sie verzeichnet in
der isotropischen und in der nematischen Phase bis zur Temperatur T=1.10 einen
kleinen Anstieg (Tabelle 4.7 auf Seite
),
dann jedoch in dem Intervall der Temperatur von 1.10 bis 0.95, wo die
smektische Phase geformt wurde, einen deutlich grösser und danach (Unter
T=0.95) einen kleineren Anstieg. Mit der Bildung der Schichten nahm die kurz
reichende Raum-Ordnung am meisten zu. Andererseits ist der Anstieg ein Anzeichen
für den Phasenübergang. Der Verlauf von Kurven für die
Paarkorrelationsfunktionen kürzerer Teilchen g[2](r) bleibt für alle
begriffene Temperaturen fast gleich: bis r=0.86 sind die Funktionen gleich
der Null, bei r=1.25 sind die ersten Amplituden, minimal 2.35 (T=1.25), maximal
2.62 (T=0.90). Es gibt dann noch zwei Minima, sonst aber oszillieren die
Funktionen nur gering um die Eins. Die kürzeren Teilchen besitzen allgemein
nur eine kleine Raum-Ordnung und zwar nur eine kurz reichende.
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Die Longitudinal-Paarkorrelationsfunktionen für die Referenzteilchen
gl[1](r) weisen bei der Kühlung ab der Temperatur 1.15 auf eine smektische
Phase hin (Abbildung 4.19(b) auf Seite
). Die Kühlung entlang wurden die Amplituden
immer höher, weil die Kühlung die Bildung von smektischen Schichten
begünstigt. Der Abstand zwischen den Schichten pendelt um 3.3 herum (Tabelle
4.8 auf Seite
). Die
Longitudinal-Paarkorrelationsfunktionen für die kürzeren Teilchen
gl[2](r) ist der gl[1](r) sehr ähnlich und weist auch auf die Bildung
von Schichten bei den kleineren Teilchen hin. Der Abstand zwischen den
Schichten ist wie bei den Referenzteilchen cca. 3.3. Die gl[2](r) zeigt,
dass die kürzeren Teilchen doch eine Raum-Ordnung besitzen, die sogar lang
reichend ist, wenn nur eine bestimmte Richtung entlang.
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Die Transversal-Paarkorrelationsfunktionen für die Referenzteilchen
gt[1](r) zeigen die Kühlung entlang eine steigende lang reichende Raum-Ordnung
(Abbildung 4.19(c) auf Seite ). Die
Amplituden werden bei niedrigeren Temperaturen immer grösser. Abschliessend
beträgt bei der Temperatur 0.90 die erste Amplitude, die bei dem Abstand
r=0.00 stattfindet, 1.22 und die weiteren:
A2(1.11, 1.96),
A3(1.96, 1.25),
A4(2.18, 1.21),
A5(2.98, 1.35),
A6(4.00, 1.44),
A7(5.00, 1.47)usw. Die
erste Amplitude ist im Vergleich mit den anderen klein und wird erst bei der
Temperatur unter 1.00 deutlicher. Sie weist auf die Korrelationen zwischen den
Nachbarn-Schichten von Referenzteilchen hin. Die
Transversal-Paarkorrelationsfunktionen für die kürzeren Teilchen
gt[2](r) oszillieren nur gering um die Eins und deuten darauf hin, dass es
keine nennenswerten Korrelationen in der Lage der kürzeren Teilchen die zwei
Nachbarn-Schichten entlang gibt.