Mit der Struktur bei der Temperatur 1.25 wurden umfangreiche Thermalisierungen
und mehrere Kompressionen / Dekompressionen an verschiedenen Dichte-Intervallen
durchgeführt. Wir wollten feststellen wie sich die mehrmalige
Kompressionen / Dekompressionen an den Übergängen widerspiegeln, wieviel
Einfluss die Zahl der MC- Thermalisierungen auf den Verlauf der betrachteten
Funktionen hat und für die weiteren Versuche wollten wir einen Kompromiss
zwischen verbrauchter Computer-Zeit und genügend MC-Thermalisierungen
finden.
Die Zwischenergebnisse bei der zweiten Kompression mit 150 MC-Schritten dienten
uns als Ausgangspunkte für die erste Gruppe der Thermalisierungs-Versuche.
Für die zweite Gruppe nahmen wir die Zwischenergebnisse bei der dritten
Kompression mit 1500 MC-Schritten. In der ersten Gruppe wurden die Dichten
0.47, 0.48, 0.49, 0.50, 0.51, 0.52 und 0.53 inbegriffen, womit der gesamte
Dichte-Intervall des Überganges gedeckt wurde. In der zweiten Gruppe wurden
die Dichten 0.48, 0.49 und 0.50 inbegriffen. Die Strukturen wurden so lange
thermalisiert, bis die Kurven für den Ordnungsparameter P2(1), den Druck p
und die Energie pro Teilchen relativ konstant wurden.
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Die zusammengefassten Ergebnisse für die Thermalisierungen der ersten Gruppe
zeigen einen allgemeinen Anstieg des Ordnungsparameters für die
Referenzteilchen P2(1); die Energie pro Teilchen und der Druck wurden jedoch
kleiner (Tabelle 4.2 auf Seite ).
Mit dem Asterix sind die Werte nach der Thermalisierung gekennzeichnet. Bei der
Dichte 0.47 sind die Werte auch nach 600000 MC-Schritten konstant geblieben.
Bei der Dichte 0.48 wurde nur der Ordnungsparameter etwas grösser, bei den
verbliebenen Dichten stieg er immer um cca. 0.8 an. Die Energie senkte cca. 0.4
und der Druck 1.0 bis 1.6. Mit vielen Thermalisierungen wurde den Teilchen die
Möglichkeit gegeben, eine günstigere Verteilung und Orientierung hinsichtlich
der Energie zu nehmen.
Um die Änderungen deutlicher zu machen, wurden die Graphen erstellt, bei denen
ein Punkt die statistische Bearbeitung um je 10000 MC-Schritte darstellt
(Abbildung 4.6 auf Seite ). Mit
dem Asterix bei der Dichte sind die Daten aus der zweiten Gruppe
gekennzeichnet, dessen Zusammenfassung (Tabelle 4.3 auf Seite
) ähnliche Werte nach langen Thermalisierungen wie
bei der ersten Gruppe zeigt. Der Ordnungsparameter nahm nach cca. 100000
MC-Schritten den Endwert ein; danach oszillierte er nur noch um diesen Endwert
herum. Bei grösseren Dichten sind die Oszillationen kleiner, weil die Teilchen
im dichterem System begrenzter waren. Der Druck und die Energie sanken bei
grösseren Dichten um mehr als bei der kleineren. Es ist interessant, dass der
Verlauf der Kurven bei den Dichten 0.48, 0.49 und 0.50 aus der ersten und
zweiten Gruppe sehr ähnlich ist, obwohl der Ausgangspunkt nicht immer der
gleiche war. Aus den Versuchen können wir feststellen, dass bei grösseren
Dichten auch extrem viele MC-Thermalisierungen zwischen den
Kompression-Schritten das System von Teilchen, hinsichtlich der Energie, doch
noch nicht in eine ideale Position gebracht hatten. Aus dieser Sicht sind die
vielen MC-Thermalisierungen überflüssig, aber schon die nächsten Versuche
werden uns deuten, dass die möglichst viele MC-Thermalisierungen erwünscht
sind.
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Am Ende der drei Kompressionen zeigte der Direktor immer in eine andere
Richtung. Nach der ersten Kompression nahm er bei der Dichte = 0.57 die
Richtung
= (- 0.24, - 0.27, 0.93) ein, nach der zweiten Kompression bei der
Dichte
= 0.64 die Richtung
= (0.72, - 0.28, - 0.63) und nach der
dritten Kompression bei der Dichte
= 0.54 die Richtung
= (0.47, 0.83, 0.31). Trotz der verschiedenen Dichte-Intervallen war in allen
Prozessen der Phasenübergang inbegriffen. Der Schritt war bei der Kompression
immer
d
= 0.0001 und bei der Dekompression
d
= - 0.0001. Die erste und
die zweite Kompression/Dekompression wurden mit nur 150 MC-Thermalisierungen
durchgeführt, die dritte mit 1500 MC-Thermalisierungen zwischen den Schritten.
Der Verlauf des Ordnungsparameters P2(1) für die Referenzteilchen ist für
die erste und die zweite Kompression/Dekompression fast gleich (Abbildung
4.6(a) auf Seite ). Es gibt
eine breite Hysterese mit einer deutlichen Stufe bei der Dichte 0.50. Die
dritte Kompression/Dekompression wurde mit zehnfacher Thermalisierungen
durchgeführt und das weist sich an der schmäleren Hysterese aus. Bei der
Kompression sind die Kurven bis zur Dichte 0.495 ziemlich gleich. Im Fall der
wenigen Thermalisierungen tritt dann die Stufe ein, bei vielen
Thermalisierungen aber ein steiles Anstieg. Der Ordnungsparameter steigt von
0.2 bis 0.8 in einem Intervall d
= 0.8 im Fall dass es 150
MC-Thermalisierungen gibt, bzw. im Intervall
d
= 0.35 wenn es 1500 MC-Thermalisierungen gibt. Bei der Dekompression sind die Unterschiede kleiner,
weil es keine Stufen gibt und die Kurven mit wenigeren Schritten sind bei der
Dekompression steiler als bei der Kompression.
Auch beim Verlauf des Drucks ist die Hysterese zu sehen (Abbildung
4.6(b) auf Seite ). Wieder ist die
dritte Kompression/Dekompression schmaler. Der Unterschied ist vor allem bei
der Kompression. Das System mit 1500 MC-Thermalisierungen hat ab der Dichte
0.49 einen wesentlich niedrigeren Druck als das System mit 150
MC-Thermalisierungen. Trotzdem sind alle Hysteresen in der Mitte gleich breit.
Die Kurven für die Dekompression liegen unter den Kurven für die
Kompression. Die Unterschiede im Verlauf der Kurven bei der Dekompression sind
nur gering. Bei der dritten Dekompression hat das System sogar etwas höheren
Druck als bei den ersten zwei.
Der Graph für die Energie pro Teilchen erklärt die Unterschiede zwischen den
Prozessen (Abbildung 4.6(c) auf Seite
). Bei den ersten zwei Kompressionen wurde die
Energie mit der Verdichtung immer grösser und bei der Dekompression bis der
Dichte 0.51 wesentlich niedriger. Bei der Dichte 0.51 ist ein deutliches
Minimum von Energie. Bei einer weiteren Dekompression wurde dann die Energie
nur noch höher. Bei der dritten Kompression mit vielen MC-Thermalisierungen
wurde die Energie ab der Dichte 0.49 deutlich niedriger und bei
= 0.525
nahm sie minimalen Wert ein. Die Dekompression entlang wurde dann die Energie
höher. Mit mehreren Thermalisierungen hatte das System die Gelegenheit die
Teilchen in eine, hinsichtlich der Energie, günstigere Lage zu ordnen. Dabei
spielte die Reorientierung der Teilchen eine entscheidende Rolle.
Die Vorversuche weisen die Wichtigkeit der Thermalisierung hin. Die
Entscheidung für 500 MC-Thermalisierungen zwischen den Kompression-Schritten
war ein Kompromiss zwischen der verbrauchten Computer-Zeit und physikalisch
sinnvollen Simulationen.
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